Unsere Suche nach der richtigen Orientierung bedeutet, nicht wegschauen, sondern handeln.

Wir alle sind heute mehr oder weniger auf der Suche nach der richtigen Orientierung.

Auf der Suche nach einem gangbaren Weg der Transformation unserer Gesellschaft. Dabei begegnen uns vielfach Verängstigungen und Enttäuschungen.

Was sind die Ursachen dafür? Wir spüren ein neues Denken reift heran. Wir erkennen, dass wir uns in einer Zeit dramatischer Transformation befinden. Das industrielle Zeitalter geht zu Ende, aber auch die alte Ordnung zwischen den Wirtschaftssystemen von „Ost und West“ ist aus den Fugen geraten und ebenso die Abhängigkeiten zu den Transformationsländern, insbesondere nach Asien und Indien, aber auch Südamerika durchlaufen einen rasanten Veränderungsprozess. Eine historische Aufgabe steht vor der Tür, die es gilt zu bewältigen.

Wir haben begriffen, das Ende der Ära ist eingeläutet, und damit der Eintritt in eine Neue. Es ist eine Schwellenzeit gespickt mit Verunsicherung und neuen Risiken.

Neues entsteht und das Alte ist noch nicht einmal verschwunden.

Es verlangt von uns anders zu Denken und stets auf der Hut zu sein. Dabei müssen wir besonders in den etablierten Gesellschaften mehr tun, und vor allem schneller werden, ohne permanent über den Untergang zu sprechen.

Lassen Sie uns positiv denken und auf unsere Stärken vertrauen. Lassen Sie uns nicht über das „ob“ sprechen, sondern über das „wie“. 

  • Wie wollen wir unsere Zukunft gestalten?
  • Wie können wir unsere Gesellschaft transformieren und unseren Wirtschaftsstandort ausbauen?
  • Wie schaffen wir die großen Herausforderungen der Dekarbonisierung unserer Wirtschaft?

So heißt eben auch nicht mehr, wie können wir das Klima retten, sondern bereits heute, wie können wir uns retten. 

Auch wenn vielen von uns dies nicht unbedingt als ihr wichtigstes Thema erscheinen mag, jedoch werden wir alle davon nicht verschont bleiben.

Also wie wollen wir den Übergang von der „Post-Fossilen Zeit“ gestalten. Vor allem aber, wie können wir viele Menschen dafür gewinnen. Wie können wir mit glaubwürdigen Schritten nach vorne gehen? Die Aktionen der „Kleber“ tragen wohl in der Bevölkerung nicht dazu bei. Abneigung und Aggression sind wohl eher gewachsen.

Es gilt nachvollziehbare Fortschritte zu erzielen, so dass auch die Schwachen in der Gesellschaft daran teilhaben. Belastungen gilt es nicht aus dem Blick zu verlieren. Es bedeutet diese Zeit des Übergangs sozial abzufedern. Die soziale Frage wahrhaft zu beantworten.

Eine Anmerkung, die gesagt werden muss und damit unmittelbar zusammenhängt. Wie können wir unsere Demokratie schützen? Streit immer ja -, doch den Populisten und den Demokratieverächtern gilt es, etwas handfestes entgegenzusetzten. Letztlich heißt es auf den Zusammenhang in unserer Gesellschaft zu achten.

Noch ein Wort dazu: Wir beobachten eine zunehmende Skepsis gegenüber unserer liberalen Demokratie. Das „Bashing“ gehört heute fast zum guten Ton.

So heißt es dann oft: Deutschland befindet sich auf den Weg der Talfahrt, die Wertschöpfung stagniert. Alles wird in einem Atemzug genannt. Zu hohe Steuern, zu hohe Sozialabgaben, fallendes Qualitätsniveau, ausbleibender Fortschritt, geringe Investitionen aus dem Ausland, Verlagerung von Produktionsstäten ins Ausland, Auswanderung hoch qualifizierter Fachkräfte, Vertrauensverlust in die Zukunft, unzureichende Fähigkeiten des Staates. Ja, vieles davon mag stimmen. Aber spannender wäre es doch die Zusammenhänge aufzuzeigen, neue Lösungsansätze zur Diskussion zu stellen.

Daher müssen wir auch aufpassen unsere liberale Demokratie nicht zu demontieren.

Und das gilt auch für die gebildeten Verächter unserer Gesellschaft. Sicherlich sind Transformationen mit Konflikten belastet. Und da, wo die Menschen nicht mitgenommen werden, kommt es zu massiver Unzufriedenheit, zu Ängsten und zu einer Verweigerung. 

Deshalb müssen wir eine mehr positive Geschichte erzählen, wo die Menschen mitgestalten können. Sie müssen wissen was kommt, sie müssen Teilhabe erhalten. Transformationsnetzwerke aus der Mitte der Gesellschaft sind dafür ein hervorragendes Instrumentarium, um gemeinsam mit ihnen die Zukunft mitzugestalten und damit für eine breite Akzeptanz der Bürger zu werben.

Dazu gehört es zu beschreiben, wie die Zukunft aussehen könnte.

Darauf zu achten, dass Menschen sich indirekt einbringen können und dabei davon partizipieren.

Denn wir beobachten nicht nur in der Klimadiskussion drohende Kipppunkte, auch müssen wir heute bereits von sozialen Kipppunkten sprechen.

Lassen Sie es mich so formieren; zuerst fängt unsere Transformation im sozialen Denken an.

Wir brauchen ein hohes Maß an Vertrauen, – ein wirkliches Vertrauen, keine Sonntagsreden.

Also Vertrauen im wahrsten Sinne des Wortes, denn wir alle wissen nicht was kommen wird.

Wir werden immer wieder mit Disruptionen zu kämpfen haben. Wichtig ist das wir die Veränderungen für alle nachvollziehbar erklären und gestalten.

ZURÜCK AUS ISRAEL.

Ich bin erst vor kurzem aus Tel Aviv zurückgekommen. Allerdings noch vor dem 7. Oktober.

Mein Eindruck war, dass viele junge Israelis besonders in Tel Aviv genossen haben, frei und ohne große Furcht am Abend ausgelassen in einen der vielen Restaurants zu sitzen, zu plaudern und sich zu amüsieren. 

Ganz besonders diese junge Generation, sucht den Abstand dieser immer wiederkehrenden, furchtbaren Auseinandersetzungen mit seiner unmittelbaren Nachbarschaft. Sie wollen erfolgreich ihrer Arbeit nachgehen und sind stolz darauf, dass 20 % der Bruttosozialprodukte über neue Unternehmen in der digitalen Welt und über die unzähligen Startups, die eine Erfolgsgeschichte für Israel darstellen, maßgeblich von Ihnen erwirtschaftet wird.

Sie sind es leid bei ihren Fahrten durch das Land ständig Risikozonen A und B und C passieren zu müssen. Sie wollen frei sein und nicht erleben müssen, dass Menschen danach trachten, sie zu vertreiben oder gar sehr viel mehr! Sie haben eindrucksvoll gezeigt, wie sie für den Erhalt ihrer Demokratie demonstriert und gekämpft haben.

Heute befinden sich diese jungen Menschen, wie zuvor ihre Väter, wieder in einer unübersehbaren Auseinandersetzung, die sie sicherlich nicht gewollt haben. Denn 1400 getötete israelische Bürger bedeutet umgerechnet an einem Tag 10.000 Bürger in Deutschland aus dem Leben zu reißen…
Die Betroffenheit ist spürbar!

Frieden beginnt im Herzen. Lassen Sie uns nicht aufhören, Frieden zu stiften. Denn Frieden wollen alle und jeder auf seine Art.

𝐃𝐞𝐫 𝐔𝐦𝐛𝐚𝐮 𝐤𝐚𝐧𝐧 𝐛𝐞𝐠𝐢𝐧𝐧𝐞𝐧 – 𝐠𝐮𝐭𝐞 𝐊𝐨𝐧𝐳𝐞𝐩𝐭𝐞 𝐮𝐧𝐝 𝐈𝐝𝐞𝐞𝐧 𝐬𝐢𝐧𝐝 𝐠𝐞𝐟𝐫𝐚𝐠𝐭.

So wie hier finden wir heute leider deutschlandweit, leerstehende Ladeneinheiten in wunderschön gestalteten Einkaufspassagen.

Die Besucherfrequenzen sind drastisch gesunken und das Ambiente signalisiert tristes. Die Nebenkosten sind im Verhältnis zu den verbleibenden Mieteinnahmen exorbitant hoch. Und das alles findet nicht nur am Rand, sondern ebenso im Herzen der Stadt.

Die sich etablierten Grundrisstypologie dieser Center lassen sich nicht ohne großen Aufwand umgestalten und mit anderen Nutzungen versehen. Hinzukommt eine technische „Dinosaurier Infrastruktur“, die weniger auf ESG-Maßstäbe orientiert war und in Zukunft nicht mehr wirtschaftlich sein wird.

All dies bedeutet eine große Herausforderung, für eine Umgestaltung mit neuen innovativen Nutzungskonzepten. 

Da diese Einkaufszentren nicht selten in den Mittelstädten eine prägende Funktion für die Innenstadt haben, kommt dieser Umgestaltung eine besondere Bedeutung zu. Hier sind kreative Köpfe und mutige Investoren gefragt, und vor allem eine enge vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Stadtplanung eine wertvolle Voraussetzung.

Es ist ein äußerst spannender Prozess, der vor uns steht und maßgeblich zeigen wird, wie schnell sich der Wandel in den Innenstädten vollzieht. Es wird ein neues Nutzungsmix entstehen, in dem verschiedene Nutzungsarten sehr viel enger miteinander verzahnt sein werden und Nachhaltigkeitsgesichtspunkte eine entscheidende Rolle spielen. 

Damit können diese Objekte auch zu einem ökologischen Umbau der Innenstädte einen nicht unerheblichen Beitrag leisten und eine Vorbildfunktion erlangen.

Allem zum Trotz: #EXPO_Berlin_2035 – der Versuch ist es wert.

Es könnte ein gutes Image für die Hauptstadt hinterlassen. 

 Vielleicht ähnlich positiv wie das Sommermärchen 2006 in Berlin. Eine großartige Idee eine EXPO der „Nachhaltigkeit“ einmal ganz anders konzipiert als alle EXPO-Veranstaltungen zuvor. Denn immer hat es bei diesen Weltausstellungen an einer überzeugenden Nachhaltigkeitsstrategie gefehlt. 

Wie wäre es, grade in der multikulturellen Stadt Berlin eine „soziale Nachhaltigkeit“, in den Blickpunkt zu rücken. Also soziale und Migrationsfragen nicht auszuklammern. Und gute Beispiele für nachhaltiges und sozial verträgliches Wohnen aufzuzeigen. Eine Stadtplanung, die diese Themen mit innovativen Konzepten angeht. 

 Die #EXPO-Länder-Pavillons waren fast immer temporäre Bauten. Ganz zu schweigen von den kostspieligen „Präsentationen auf Zeit“. So war der nachhaltigste Effekt fast immer das indirekt für die ausrichtende Stadt damit verbundene Infrastrukturprogramm. 

 Die EXPO in Hannover habe ich damals im Auftrag für das Land Niedersachsen als auch für die EXPO Gesellschaft mit begleitet und beraten. Besonders spannend war stets das Thema internationale Konzerne dafür zu gewinnen sich finanziell zu beteiligen. Also das Zusammenwirken zwischen Wirtschaft und Politik zu gestalten. 

 Mit einem echten #Nachhaltigkeitskonzept ließen sich jedoch völlig neue Wege beschreiten. Wie wäre ein „grünes #Netz_ von_ Pfaden“, um diese nachhaltigen Highlights in der Stadt miteinander zu verbinden, – eine faszinierende Vision. Dieses Netz könnte sich am Strukturaufbau der Natur orientieren. 

 Doch was bedeutet es vor allem, trotz eines überzeugenden Konzepts, sich im Wettbewerb mit mindestens 150 Ländern, um die EXPO zu bewerben? Im Laufe des Prozesses stehen dann in der Regel fünf Länder im direkten Wettbewerb. 

 Die aktuelle Diskussion bei der Kommission in Paris dreht sich derzeit um „GREEN x EXPO“. Es sollen Projekte sein, die auf die Verwirklichung von SDGs und einer Transformation zu einer grünen Umwelt fokussiert sind. Im Wesentlichen sind es 17 Ziele (Sustainable Development Goals) für eine nachhaltige Entwicklung. Die Länder versuchen hierfür spannende Vorschläge anzubieten. 

Neben dem verständlichen Enthusiasmus der Berliner Initiatoren sollte jedoch eine große Portion Realismus und eine wohlwollende breite Fürsprache, wie eine substanzielle Unterstützung auf vielen politischen Ebenen vorhanden sein. 

 Dazu zählt nicht zuletzt die Berliner Bevölkerung. Letztlich braucht es auch eine wachsende Akzeptanz bei den anderen 15 Bundesländern. Für die EXPO in Hannover war dieses bis zum Schluss ein Problem. Viele haben immer wieder gefragt, warum gerade Hannover. Da reichte auch nicht das Argument: Hier findet die größte Industriemesse der Welt statt. Denn bundesweit müssen sich alle mit dem Austragungsort für 12 Monate bestmöglich repräsentiert sehen. 

 Das sich Viele mit Berlin nicht immer leichttun, liegt zweifelfrei auf der Hand. Zumal die Gesamtkosten für eine EXPO mehrere Milliarden betragen. (Die Kosten für Dubai wurden auf 7 Milliarden US-Dollar bei erwarteten 25 Mio. Besucher, geschätzt. 

 Da Berlin jährlich im Länderfinanzausgleich um 3, 5 Mrd. als Zuschuss erhält, macht es dies nicht gerade einfacher. Auch wenn es aufgrund der Sonderausgaben für die Funktion der Hauptstadt, als einst geteilte Stadt, eine ganz andere Herausforderung zu bewältigen hatte. Hinzukommt das jüngst allgemein kritisch beäugte Wirtschaftsimage der Stadt. Es besitzt nicht gerade bei den etablierten Unternehmen den höchsten Wirtschaftsindex, wenn gleich die Startup Branche und die, Internet- und den Socialmedia-Unternehmen, wie Google oder Amazon mit Niederlassungen in Berlin vertreten sind. Aber gerade deshalb wäre die EXPO ein großartiges Instrument, um einen nachhaltigen Change-Prozess einzuleiten. Doch Themen wie ICC seit über Jahren ein Desaster oder Flughafen Tempelhof ebenso ungelöst, um nur einige Baustellen zu nennen, beflügeln nicht gerade das Vertrauen in die Berliner Landesregierung.  

 Gewinnt Berlin trotz dieser Widrigkeiten den Zuschlag zur Ausrichtung der EXPO 2035, dann haben die Organisatoren, die Politiker, die Bewohner und nicht zuletzt die Wirtschaft gute fünf Jahre Zeit sich intensiv darauf vorzubereiten. Es wäre wie eine Initialzündung, die vieles in Bewegung setzt. Ein Kultur-Change und Katalysator zugleich. Letztlich wäre es auch ein ehrliches Bekenntnis der Bundesregierung sich mehr als bisher mit ihrer Hauptstadt zu identifizieren. 

 Und Abseits der EXPO wäre es ein lebendes Labor dieser bundesrepublikanischen „Zeitenwende“, um aufzuzeigen, wie eine #soziale_Stadtentwicklung_ der_Zukunft mit mehr Nachhaltigkeit, aussehen könnte. 

 Doch zunächst zurück zu der #fantastischen_Vision#Berlin-EXPO-2035.

Wie könnte sie aussehen? 

Es gäbe Knotenpunkte als Highlights und Sammelpunkte für die EXPO-Besucher. Die Idee endlich eine Nachnutzung für das ICC, als Kulturzentrum zu realisieren, könnte wunderbar passen. 

Also es bräuchte Orientierungspunkte von wo aus, neue „#grüne_Pfade“ auf denen sich die Besucher entlang von Attraktion zu Attraktion fortbewegen können. Dieses #Nachhaltigkeitsnetzwerk durch die lebendige Stadt, eröffnet die Chance diese grünen Pfade später abseits des normalen Verkehrs zu nutzen. Im Sinne einer neuen „grünen parallelen Stadtstruktur“ neben dem normalen Stadtverkehr. Eine enge Abstimmung mit der Stadtentwicklung ist dabei unabdingbare Voraussetzung. 

Fahrradwege, Fußgängerpfade, offene parkähnliche Erlebnisräume. Auf dieser Route fahren dann auch autonom fahrende Elektrofahrzeuge für den Transport zwischen den Knotenpunkten. Natürlich ließen sich zur Besichtigung der einzelnen Highlights den Besuchern ein besonderes Angebot an Fahrrad und Shuttlebussen für ihren Weg von den Hotels bis zu den #EXPO-Knotenpunkten ermöglichen. 

Auf diesen Pfaden lassen sich herausragende Beispiele aus der #Solartechnikund #Energiegewinnung präsentieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Präsentation erneuerbarer Energiesysteme. Viele spannende innovative Beispiele für eine #Smart_City werden somit erlebbar. Vor allen Dingen wäre es ein nicht nur singuläres Ereignis, sondern nach der Expo wird es Bestand behalten. Der positive Nebeneffekt wäre es die Bewohner zu ermutigen nachhaltige Entscheidungen in ihrem Alltag zu treffen. 

Den „Knotenpunkten“ in diesem Netzwerk der grünen Pfade, kommt eine besondere Bedeutung zu. Diese Kontenpunkte könnten bestehende öffentliche Einrichtungen sein. Dazu könnten beispielweise ausgewählte Veranstaltungsstätten der internationalen Konzernvertretungen mit eingebunden werden. Ebenso vielleicht die Ländervertretungen bis hin zu den 120 Botschaftseinrichtungen, – natürlich unter Berücksichtigung der erforderlichen Sicherheitsregularien und auch nur ausgewählt und teilweise. Auch sollten die vielen Museen in Berlin eine Rolle übernehmen. 

Alle diese Einrichtungen müssen nicht zwangsläufig Knotenpunkte sein, aber sie markieren den „#Green_Pfad_der_Nachhaltigkeit“. Diese Einrichtungen könnten kaum eine bessere #erlebbare_Authentizität erzeugen. 

Dadurch würde gleichzeitig in der Bevölkerung das Bewusstsein der Nachhaltigkeit gestärkt und es lässt sich mit der aktuellen Stadtentwicklung verbinden. So würde dieses #Nachhaltigkeitsnetzwerk auch nach der Expo weiterbestehen. Die Bewohner würden sich somit auch stärker mit der EXPO identifizieren können. Auf diesem grünen Pfad sollten auch ausgewählte Restaurants, die nachhaltige und gesunde Speisen anbieten, mit eingebunden werden. 

Der Grundgedanke ist es, die Nachhaltigkeit nicht nur in Form einer der üblichen „Ausstellungen in temporären Pavillons“ zu präsentieren, sondern zu zeigen, dass sie teilweise real im Alltag verankert sind. Also zu zeigen, wie es zu einer besseren Lebensqualität generell in den Städten kommen kann. 

Berlin könnte sich als Vorreiter in Sachen Umweltschutz präsentieren und eine positive Wirkung auf die Gesellschaft als Ganzes haben. Dabei kommt es darauf an, alle Aspekte in der Stadt im Zusammenspiel aufzuzeigen. Angefangen von der sozialen Komponente bis zur wirtschaftlichen und ökologischen. Und weiter über umweltfreundliche Parks und Grünanlagen, bis zur Biodiversität und neuen Orten, wo die Bürger sich auch nach der EXPO entspannen und erholen können. Grundsätzlich ließe sich eine höhere Sensibilisierung dem Bürger für Umweltthemen damit vermitteln. 

Durch eine effektive Besucherlenkung und ein gut organisiertes Informationsmanagement kann der Besucherstrom reguliert und gesteuert werden, um Überlastungen zu vermeiden. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, dass der Transport der Besucher entlang der Pfade umweltfreundlich und effizient abläuft. 

Auch eine Integration des #Olympiageländes sollte bei dieser EXPO erfolgen. Es besteht die Möglichkeit, verschiedene #zentrale_Ort_als_Ausgangspunkte für die Expo zu nutzen. Dies könnte die Erreichbarkeit für die Besucher verbessern. Selbst die Anreise könnte unter dem Aspekt einer umweltfreundlichen Anreise propagiert werden. Gleichzeitig vielleicht sogar mit monetären Anreizen verbunden sein. 

Es ist zu vermuten, dass mit diesem Konzeptansatz weitaus mehr #Sponsorengewonnen werden. Sie können ihre Produkte sehr #authentisch darstellen und werden eher bereit sein sich daran zu beteiligen. Sie werden nicht wie sonst üblich dazu aufgerufen in einen Pavillon zu investieren, der dann später abgerissen würde. 

Diese nachhaltige neu EXPO 2035 in Berlin, könnte ein wahres HIGHLIGHT FÜR INNOVATIONEN IN DEN BEREICHEN UMWELTTECHNOLOGIEN, ERNEUERBARE TECHNOLOGIE UND NACHHALTIGE LÖSUNGEN SEIN. 

Diese Beispiele könnten andere Städte dazu anregen vieles zu übernehmen und weiterzuentwickeln.

Wichtig wird es aber sein im Vorfeld der Bewerbung, die Bürger der Stadt mitzunehmen und dafür zu gewinnen, denn ohne sie wird es kaum gehen. Lassen Sie uns viele Mitstreiter gewinnen und begeistern daran teilzuhaben. Warum nicht, der Versuch ist es wert. Berlin kann es gebrauchen.

Alle tragen Verantwortung – Soziale Disparitäten tun sich auf

Aktuell liegt das Zinsniveau in den USA bei 5,5 Prozent. Die Auswirkungen auf dem deutschen Immobilienmarkt sind seit diesen rasch aufeinanderfolgenden Zinserhöhungen der letzten 12 Monate gravierend. 

Besonders betroffen sind vor allem Developer, die in der Regel kurzfristige Kreditlaufzeiten vereinbart haben. Parallel kam erschwerend hinzu, dass die Baukosten erheblich gestiegen waren und während der Pandemie ein teilweiser Ausfall der Lieferketten. Heute dreht sich die Diskussion darum wie lassen sich diese Verwerfungen überstehen. Deutlich ist erkennen, dass zum einen, jeweils aus welcher Lobby-Perspektive es gesehen wird, die Mieten steigen sollen, oder aus Sicht der Kreditgeber, die Baukosten wieder sinken sollten. Also wer wird, kann und muss, um zu überleben, zuerst nachgeben? 

Eines scheint jedenfalls bereits heute ablesbar. Es findet ein Umverteilungsprozess, verbunden mit einem Konzentrationsprozess von „klein nach groß“, statt. Davon sind zunächst alle betroffen. 

In den großen Agglomerationen herrscht vielerorts aufgrund der hohen Zuzugsraten ein eklatanter Wohnungsmangel. Es trifft dort auf ein viel zu geringes Angebot an Wohnraum und Neubauprojekten.  

Doch auf die bonitätsstarken Investmentanleger kommen rosige Zeit zu. Sie können neues Investment sehr viel lukrativer einkaufen und vor allem auf einen dynamischen Prozess hoffen, der ihr Investment dann überproportional rentierlich macht.

In den top Städten pendelt sich derzeit für erstklassige Objekte ein Faktor um den 21- fachen ein. Damit können die Developer nicht mehr existieren und müssen ihre fast fertiggestellten Projekte nahezu unter Wert verkaufen. 

Auch die Banken und EK-Geber (insbesondere Mezzanine Kapitalgeber) werden dabei deutlich verlieren, denn diese erstklassigen Investments wurden ursprünglich mit dem 33- fachen Faktor eingepreist.  In den Mittestädten sprechen wir heute je nach Assetklasse eher im Schnitt vom 14-fachen Faktor. Und schauen wir uns den Retail-Bereich an, so liegen wir eher bei dem 11-fachen und sogar noch darunter.

Also eine Verwerfung die deutliche Insolvenzen hervorruft. In der Regel reichen die Reserven nicht aus, oder sind dann auch nicht mehr sinnvoll eingesetzt. Nun, ist dies nichts Neues, denn in ähnlicher Form kennen wir es aus den Jahren 2008 bis 2013. Letztlich ist dieses leider die nicht unübliche Bereinigung des Marktes. 

Die Fragen, die sich in diesem Zusammenhang aufwerfen sind viele. 

Allen voran welche sozialen Begleiterscheinungen dadurch losgetreten werden. Und dieses nicht nur aus dem Blickwinkel der aktiv Beteiligten, sondern auch bei den tausenden Mietern und vielen kleinen Eigenheimbesitzern, die sich heute nicht mehr in Lage sehen zu prolongieren. 

Mit welchen Reaktionen werden sie darauf antworten?

Hinzukommt die Problematik unseres Climate Change und die damit verbundene Notwendigkeit die Nachhaltigkeit auch im Bausektor einer Transformation zuzuführen. Angefangen von ESG bis zur aufgeheißten und gehypten, sogenannten „Heizungsdebatte“. 

Erste Antwort sehen wir bereits bei vielen Kommunalwahlen.

So reden wir heute auch nicht ausschließlich mehr nur über „Klima-Kippunkte“, sondern auch über „sozial-(politische)-Kipppunkte“.

Der Politik und der EZB wie den privaten Kreditinstituten, fällt eine nicht zu beneidende Aufgabe zu, sowohl mit Weitsicht und Augenmaß darauf zu reagieren. Ähnlich wie bei der Pandemie, besonders gravierende Verwerfungen gilt es abzumildern, um verantwortlich, als einer der Hauptbeteiligten, den #Transformationsprozess erfolgreich und ausgewogen zu steuern. 

Der „PSYCHIC NUMBING EFFECT“, wenn der Herbst kommt, ist alles wieder vergessen

Spätestens seit den langanhaltenden #Hitzeperioden und den verstörenden Meldungen aus Kalifornien mit Temperaturen um 50 Grad und nicht minder in Spanien, beginnt ein Nachdenken über die unmittelbaren Folgen, der sich beschleunigenden Klimaveränderung.

Wir begreifen, dass es uns alle trifft. 

Auch bei dem Blick auf die „Kleber“ beginnen gemischte Gefühle mitzuschwingen, und so wie es empirische Studien belegen heißt es, wenn 3% Menschen aktiv etwas unternehmen, reicht es aus die 25% der nicht Aktiven, aber positiv Gestimmten, zum Mitmachen zu animieren.

Wir haben verstanden, dass wir in einer #Schwellenzeit leben. 
In einer Zeit wo das Alte noch nicht zu Ende ist und das Neue bereits begonnen hat. Eine #Transformationszeit,- weg von einer fossilen Energiegewinnung.

Dieser Übergang von der #Post-Fossilen-Zeit ist durch Ängste und Enttäuschungen gekennzeichnet. Deshalb muss in diesen Zeiten die Politik die Menschen mitnehmen, sie muss ihr Handeln kommunizieren, damit es nicht zu einer Verweigerung kommt. Die Gefahr eines Demokratieverlustes darf nicht weiter anwachsen. Auch das #Bashing von Populisten und gebildeten Verächtern unserer demokratischen Gesellschaft gilt es einzudämmen.

Heute heißt es nicht mehr das Klima zu retten, sondern uns selbst. 
Die weltweiten Auswirkungen jüngster Klimakatastrophen sind genügend Zeugnis. Die Hitzewellen führen, wie Studien zeigen, nicht nur zum Anstieg der Mortalitätsrate, insbesondere bei Kreislaufpatienten, sondern auch zu mehr Straftaten, zu mehr Aggression und Depressionen, zu einer Verminderung unser Denkleistung bis hin zu höheren Selbstmordraten.

Also Klimaschutz bedeutet Gesundheitsschutz.
Doch nach einer Hitzeperiode und gesunkenen Temperaturen nimmt die Bereitschaft sich zu engagieren rasch wieder ab. Solange eine emotionale Betroffenheit anhält, ist der Wille etwas zu verändern spürbar. Sobald diese Betroffenheit nachlässt, schwindet die Bereitschaft (PSYCHIC NUMBING EFFECT) etwas dagegen zu unternehmen. 

Es fehlt an gewachsenen Erfahrungswerten über die Bedrohung einer Klimakrise. Im Gegensatz zu den Vulkanausbrüchen, wo die Bevölkerung aus der Umgebung ein ganz anderes permanentes Bewusstsein, dass über Generationen gewachsen ist, mit dieser Bedrohung gelernt hat, zu leben. Es ist Teil ihrer DNA. 

50 Grad, Starkregen und Überschwemmungen erzeugen Mobilität.
Uns ist wohl bewusst, die Staaten an der Südgrenze der EU von diesen Hitzeperioden weit mehr betroffen sind. Die ägyptische Volkswirtschaft mit 110 Millionen und einem jährlichen Zuwachs von 2 Millionen Einwohnern, steht ungeheuren Herausforderungen gegenüber. Wir erahnen, was in sehr naher Zukunft an #Migrationsherausforderungen noch auf uns zukommen wird.

So sprechen wir auch von sozialen #Kipppunkten, die insbesondere für die ärmeren Menschen gelten. Sie können sich keine Klimaanlage leisten und ihre Chance auf eine nächtliche Abkühlung ist nicht mehr gewährleistet. Damit geht es dann schlichtweg um Leben und Tod. 


Sind unsere Städte ausreichend darauf vorbereitet?
Es wird zu einem Paradigmenwechsel in der Art und Weise wie Städte geplant, entworfen und gebaut werden kommen. Wir werden eine völlig andere Architektur und Stadtplanung brauchen. KFW-Standardwerte von 40 sind dabei völlig unzureichend.

Wir müssen proaktiv reagieren, um gegen die extremen Wetterereignissen wie Wirbelstürmen und Überschwemmungen, widerstandsfähige und nachhaltige Städte zu schaffen. Dazu gehören Konzepte gegen Dürreperioden und neue Konzepte gegen Wasserknappheit.

Auch die architektonische Gestaltung wird sich an den Klimawandel anpassen müssen. Ein wichtiger Aspekt ist die Integration von erneuerbaren Energiequellen und energieeffizienten Technologien in die Gebäudeplanung. Dies wird die Integration von Sonnenkollektoren, Windturbinen und passiven Konstruktionsstrategien beinhalten, die das natürliche Licht und die Belüftung optimieren.

Daraufhin ausgerichtete Kurse oder Module werden zu den Grundsätzen des nachhaltigen Bauens gehören.

Heute steht in den Hitzetagen die Luft in den Innenstädten wie unter einer Hitzeglocke. 
Beton, Asphalt, Stahl und Glas, wie auch bei Fassaden und Dächer heißen die Stadt gegenüber dem Umland, um bis zu 10 Grad mehr auf.

Der Raumbedarf für den Stadtverkehr wird sich drastisch ändern müssen. 
Parkraumzonen stehen in den Innenstädten bereits heute auf der Streichliste. Große mehrspurige breite Straßen werden zukünftig durch begrünte Boulevards erstsetzt werden. So wie in Paris der Champ Elysee zu einer neuen grünen attraktiven Prachtstraße umgebaut wird, so müssen sich viele Städte rasch anpassen. 

Begrünte Fassaden werden eine völlig neue Architektursprache zur Folge haben. 
Dachgärten und damit separierte private Zonen für die Bewohner, werden neue Qualitäten hervorbringen. Grünzonen mit Fahrradwegen werden sich durch die Innenstadt wie Oasen ziehen auf dem man sich gekühlt bewegen kann. Ehemalige triste Fassaden von mehrstöckigen Wohnanlagen bieten die gute Chance vertikales Grün vorzusehen. Auch kleinere Brunnen und kühlende Sprinkleranlagen werden zu einem besseren Stadtklima einen wichtigen Beitrag leisten, und den Bewohnern als Orte zum Abkühlen dienen.

Städte wie #Mailand, #Singapur, #Antwerpen bieten erste Beispiele. 
Es wird sich ein völlig neuer Markt entwickeln und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Es muss in die #Ausbildung der Planer Eingang finden. Auch Investoren, die sich rechtzeitig darauf einstellen, werden zukünftig Vorteile bei der Vermarktung und Rendite erzielen. 

Die Frage wird nicht nach dem „ob“ lauten, sondern nach dem „wie“. 

Also wann und wie schnell, werden wir uns diesen verändernden Rahmenbedingungen anpassen können und wollen.

Stadtleben versus Dorfleben – geht beides?

Mieten von 20 Euro/qm und mehr sind für viele Familien auf Dauer nicht tragbar. Hinzukommen die erheblich gestiegenen Nebenkosten in allen Bereichen, wobei die Lohnanpassungen dem hinterherhinken.

1.0       Also welche Reaktionen sind zu erwarten?

Eine zunehmende Unruhe bei den Mietern, eine steigende Frustration gegenüber der Politik, die Mieten sind einfach zu hoch. Auch eine kleinere Wohnung, für die junge, wachsende Familie ist kaum eine Lösung, also bleibt der Wegzug ins Umland, da man seinen Arbeitsplatz in der Stadt nicht aufgeben kann.

Positiv kommt dem zugute, dass die Präsenzzeiten am Arbeitsplatz nach Corona sich fundamental verändert haben. Heute sind zwei Arbeitstage im Office und der Rest im Homeoffice nicht mehr ungewöhnlich. 

Aber wohin sollen die vielleicht bereits schulpflichtigen Kinder und bietet die ländliche Region genügend Anreize für den nicht beschäftigten Partner: in? Wie sieht es mit den so beliebten Restaurants im Kiez im Gegensatz dazu auf dem „Land“ aus? 

In die Oper oder ins Theater da geht es schon, einige Male im Jahr am Abend in die City zu fahren. Aber der alte Freundeskreis, ganz in der Nähe, wird er bleiben, oder sich eher auflösen. Sicherlich zu Anfang werden alle zu Besuch kommen und lobend betonen, wie gut die Luft hier ist und die „Ruhe“, einfach großartig. Aber so schnell sie gekommen sind, so schnell sind sie dann auch wieder weg und die Besuche werden weniger.

2.0       Ist es, dass was einem Bevorsteht, wenn man aufs „Land“ zieht? 

Ja diese Befürchtungen dürften bei einem in Auge gefassten Umzug mitschwingen. Doch bleibt der Familie eine andere Chance, wenn das Haushaltbudget bereits an die 50% für das Wohnrecht 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr in der Stadt zu wohnen kostet, und damit der Freiraum für Reisen, neue Anschaffungen, und viele andere wichtige Dinge, schlichtweg für ein etwas „besseres Leben“ verwehrt bleiben, weil diese 24 Stunden alles auffressen?

Ja, da wäre noch als Argument anzuführen, die Fahrzeiten. Vom neuen Zuhause zur Arbeit und zurück und vor allem auch die zusätzlichen Fahrtkosten, letztlich für die ganze Familie. Immerhin mit dem 49 € Ticket ist ein Ansatz gemacht. 

Verschweigen sollte man aber auch nicht die sozialen Aspekte. Also die damit einhergehende soziale Segregation in der Metropole, also eine Entmischung ehemaliger Stadtbewohner, die dort gerne geblieben wären und nun gezwungenermaßen aufs Land ziehen. Die Konzepte für Nachverdichtungen und Aufstockungen bestehender Bausubstanzen braucht Zeit, und bei der heutigen Konstellation der Preise ist kaum zu erkennen, wo die zukünftigen Mieten für die Neubauten liegen werden.

So kommt es zu einer sich sozial entmischten Stadtlandschaft, bei gleichzeitig dort weiter wohnenden Menschen, die das Privileg von Wohngeldzuschüsse erhalten und denjenigen Bewohnern, die in ihren Wohnungen seit Jahren leben und von den rasant gestiegen Wohnkosten, weniger betroffen sind und ebenso denjenigen, die diese Mieten bezahlen können.

Damit spiegelt sich in kurzen Worten wohl die Ausgangslage wider. Doch wie wäre das Dilemma zu lösen, oder ist es gar kein Dilemma? Immerhin, Städte über 1 Mio. Einwohner sind schon lange nicht mehr die Metropolen, die sich Viele vielleicht wünschen. 

In Berlin leben 3,9 Mio. Menschen. Und wer nicht das Privileg hat in den wohlhabenden Gebieten zu wohnen, erahnt mit welchen Herausforderungen eine Bahnfahrt nach 23:00h verbunden ist. Dort treffen wir am Wochenende auf eine „neue Kultur“. Laute Musik, Trinken, Schimpfen, Geschrei, herumrollende leere Flaschen, beschmierte Türen, Bänke und nicht selten auch einen stechenden Geruch in der Nase. Leider eher die Regel als die Ausnahme. Auch dies gehört zur Großstadtrealität, ganz zu schweigen von einem stets lauernden Gefahrenpotential.

Diese Herausforderungen prägen, wenn auch vereinzelt einen Teil des Stadtbildes. Sie sind Teil einer vielfältigen Stadtkultur und mit den damit verbundenen Herausforderungen müssen Viele, besonders im öffentlichen Dienstleistung Sektor und nicht selten bei den Verkehrsbetrieben umgehen. 

Diese höhere Vielfältigkeit des Lebens in der Stadt trägt damit zu einem anderen städtischen Kulturverständnis bei. So wie wir uns daran gewöhnt haben, dass größere Familien in den Parkanlagen, oft gelöst und fröhlich an den Wochenenden, diese als Grillplatz nutzen. Hierdurch zeichnet sich auch die Vielfalt der Großstädte aus, so wie wir an den Sommerabenden, vor den besonders präparierten, Tuning Fahrzeug“ schlagartig erschrecken, wenn diese mit lauten Auspuffgeräuschen, möglichst nah an einem vorbeirasen, obwohl es eigentlich eine dreißiger Zone ist. 

Wird es dieses sein, was der Stadtflüchtige vermissen wird? Vielleicht schon, oder gerade eben nicht. 

Leben in den modernen Großstädten heißt sich heute mehr denn je anzupassen, das Eine herauszufiltern und das, für einem Wichtige, zu erkennen, zu schätzen in all diesem Gewirr an unsäglich Unnützen.

Gehen wir davon aus, dass die Mieten (vorerst) nicht sinken werden, die Baupreise bleiben stabil, die Zinsen in den nächste drei Jahren nicht fallen werden und die Nachfrage derjenigen, die in der Lage sind, diese hohen Mieten zu zahlen sinkt, dann wird insbesondere der „Mittelstands Bürger“ vielleicht der erste sein, der bereit ist das Zepter in die Hand zu nehmen, und den Schritt raus aus der Stadt zu ergreifen. 

3.0       Kann Politik und Raumordnungsplanung dabei helfen?  

Zweifellos ja. Ohne ein Zusammenwirken von Bund, Land und Kommunen wird es nicht gehen. Es ist eine Querschnittsaufgabe. Genau darin liegt auch die Lösung. Unsere föderale Politik, so wie wir sie seit Jahrzehnten kennen, hat zum wirtschaftlichen Ausgleich in schwächere Regionen eine Verteilung öffentlicher Einrichtungen vorgesehen. Eben nicht so, wie wir es aus Paris oder London kennen, wo nahezu alle Konzerne und Verwaltungen sich angesiedelt haben.

Dies setzt die Bereitschaft zur Zusammenarbeit voraus. Es erfordert die jeweiligen regionalen Vorzüge und Stärken des anderen zu erkennen, und für einen Ausgleich der jeweiligen Defizite zu sorgen. Dabei kommt ist es weniger auf das Zusammenspiel zwischen der Großstadt und den angrenzenden direkten Stadträndern an. 

Es sind die Orte, die bei einer optimalen Infrastruktur, in weniger als einer Stunde zu erreichen sind. Also Orte, die 60 km und mehr entfernt liegen. Orte, die ein Zentrum, eine Stadtstruktur besitzen. Orte, die alles das zu bieten haben, was der Ballungsraum aufgrund seiner Größe nicht mehr bieten kann. Der Charme des Überschaubaren, des Bekannten, so wie der Kiez in der Großstadt, für ein sich zuhause fühlen sorgt.

Für diese Ort bedeutet es die Herausforderungen anzunehmen. Sie brauchen auch ein neues offeneres Verständnis dem Neuen gegenüber. Denn es ist nicht nur mit der schnellen Bahnverbindung und dem Ausweisen eines neuen Baugebietes getan. Hierin liegt die größte Herausforderung. Es braucht Promotoren, die unterstützen, die dafür werben, die die Vorteile herausstellen können, die die ansässigen Bewohner überzeugen können, als auch den neuen Bewohnern Perspektiven aufzuzeigen, also eine große Aufgabe für den Kommunalpolitiker: in. 

Um die Zusammenarbeit zu verbessern, könnten gezielte Maßnahmen ergriffen werden, wie 

Initiativen zur Förderung des Austauschs zwischen den verschiedenen Beteiligten. Die Schaffung von finanziellen Förderungen für gemeinsame Projekte. Es wäre wichtig, dass alle politische Entscheidungsträger sich für diese Maßnahmen einsetzen, um eine Kultur der Zusammenarbeit und Koordination zu fördern und so die Herausforderungen, vor dem wir stehen, gemeinsam anzugehen.

Es wäre hilfreich, wenn der Bund und die Regierung des Ballungsraumes zur Stärkung der Attraktivität in den ländlichen Regionen gezielte Förderprogramme auflegen würden. Da die ländlichen Regionen oft mit Abwanderung und einem Mangel an Arbeitsmöglichkeiten zu kämpfen haben. Durch gezielte Programme könnten gleichzeitig neue Arbeitsplätze geschaffen und die Infrastruktur verbessert werden, was dazu beitragen würde, dass die Menschen in diesen Regionen bleiben oder sogar zurückkehren und ein Zuzug, der nicht nur der Not des Wohnraummangels geschuldet ist, die Folge wäre. Darüber hinaus könnten auch Anreize für Unternehmen geschaffen werden, damit diese in den ländlichen Regionen investieren und somit die Wirtschaft ankurbeln, bis hin zu Neuansiedlungen.

Auch die Deutsche Bahn AG könnte eine wichtige Rolle spielen, indem sie ein spezielles Programm auflegt, um die Erreichbarkeit zwischen der Großstadt und den neuen attraktiven ländlichen Regionen um die Großstadt herum, zu verbessern. 

Mit einem solchen Programm könnte die Bahn dazu beitragen, dass mehr Menschen in diese Regionen ziehen und die wirtschaftliche Entwicklung in diesen Gebieten vorantreiben. Gleichzeitig könnte sie dazu beitragen, den Verkehr in der Großstadt zu reduzieren und die Umweltbelastung zu verringern. Es wäre notwendig, dass die Politik diesen Prozess initialisiert und begleitet. 

4.0       Eine Chance für innovative Wohnbaukonzepte

Innovative Wohnneubaukonzepte zeichnen sich in der Regel durch eine Kombination aus modernem Design, nachhaltigen und energieeffizienten Technologien sowie einem flexiblen und funktionalen Grundriss aus. Eine unglaubliche Chance für diese betroffenen Städte um die Ballungsräume herum.

Die neuen flexiblen, innovativen Wohnkonzepte sind viel genauer an den Bedürfnissen der Bewohner angepasst. Sie berücksichtigen, dass die Bewohner zu einem Teil Ihrer Arbeit im Homeoffice in der neuen kleinstädtischen oder dörflichen Region verbringen und damit auch ein Interesse an direkter Kommunikation haben, also entsprechende Einrichtungen anbieten. Auch die Grundrisse sind anders gestaltet, offen und flexibel. Die verschiedenen Lebensphasen und Bedürfnisse sind zu berücksichtigen.

Sie sollten Gemeinschaftsräume wie Coworking-Bereiche, Lounges, Dachterrassen oder sogar Gemeinschaftsgärten, die den Bewohnern zusätzliche Räume zum Arbeiten und Entspannen bieten, vorsehen.

Diese innovative Wohnkonzepte nutzen moderne Technologien, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Hierzu zählen Solaranlagen, Wärmerückgewinnungssysteme, hocheffiziente Heiz- und Kühlsysteme sowie die Verwendung von nachhaltigen Materialien.

Auch eine serielle Modulbauweise ermöglicht die so notwendige schnellere und kosteneffiziente Bauweise. Dabei werden vorgefertigte Module auf der Baustelle zusammengesetzt, was die Bauzeiten verkürzt und die Baukosten reduziert. Architektenwettbewerbe können hier neue Maßstäbe setzen und damit Anreize schaffen sich dort anzusiedeln.

Es gibt bereits viele internationale Architektenwettbewerbe, die sich mit solchen innovativen Wohnkonzepten befassen. Ein Beispiel ist der Solar Decathlon, bei dem Studenten innovative Wohnkonzepte mit Schwerpunkt auf erneuerbaren Energien und Energieeffizienz entwerfen und bauen. Andere Wettbewerbe sind der „Archiprix International“ oder der International „Highrise Award“.

Ein gutes Beispiel für ein innovatives Wohnkonzepte ist das Projekt „Wohnen für alle“ in Hamburg, bei dem nachhaltige, modulare Wohnungen für Menschen mit niedrigem Einkommen gebaut werden. Die Wohnungen sind energieeffizient, flexibel und bieten Gemeinschaftsräume für Coworking und Freizeitaktivitäten. Ein weiteres Beispiel ist das Projekt „The Collective“ in London, das flexible Wohnungen mit Gemeinschaftsräumen und einer Coworking-Fläche bietet.

5.0       Vom Schrumpfen zum Wachsen

Ungeahnte Chance für Städte die in den vergangenen Jahren kontinuierlich an Einwohnern verloren haben.

Eigentlich durch eine schnelle Bahnverbindung sollte beispielweise Frankfurt (Oder) hierbei im Focus stehen. Autobahnanschluss, der Fluss Oder bis zur Ostsee mit seinen Möglichkeiten für diverse Freizeitaktivität und auf der polnischen Seite ungeahnter landschaftlicher High Lights. Auch die Nähe zum BER und vielleicht sogar ein expandierendes Tesla Werk. 

Bodenpreise und Mieten sind moderat. Gerade mal um die 60 km vor den Toren der Hauptstadt. Würde ein Agreement mit der DB getroffen, dann sollte es unter 40 Minuten zwischen der Hauptstadt und Frankfurt (Oder) flott möglich sein, zu pendeln. 

Hinzukommt die internationale Europa-Universität VIADRINA. Die Studenten beweisen schon heute, dass sie nicht zu weit entfernt ist, und viele von ihnen pendeln täglich zwischen Berlin und der Universität. 

Wäre dort nicht ein solches innovatives Wohnprojekt eine hervorragende Chance für beide Seiten. Sowohl für den überlasteten Ballungsraum Berlin als auch für die Stadt Frankfurt (Oder), beide könnten davon profitieren? Vielleicht sogar in Kooperation mit der Universität ein erweiterter universitärer „International open Campus“ mit einem innovativen Wohnkonzept? 

Es wäre ein Pilotprojekt, um diese Region aus sich heraus weiterzuentwickeln. Setzen sich alle Beteiligten zusammen, dann dürfte es Signalwirkung haben. 

Es gilt, es zu Tun. So heißt es rasch die Initiative zu ergreifen, um die Zeit zu nutzen ganz vorne dabei zu sein. Hier wird sich zeigen, wer die Zeichen der Zeit erkannt hat und vor allem mit Engagement, Kreativität und Geschick die Nase vorne haben will, denn es bieten sich viele Städte aus dem Umland an.

Unterlassene Hilfeleistung – es geht uns Alle an, – Berlin braucht einen Schub nach vorn.

Der Auftakt ist vielversprechend. Bei den Berliner Koalitionsgesprächen zwischen CDU und SPD könnte einer der Ergebnisse sein alsbald mit der Randbebauung am ehemaligen Flughafen Tempelhof zu starten. Durch die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften und gemeinnützigen Genossenschaften soll diese Bebauung erfolgen. Also, zumindest der Wille ist erkennbar.

Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass das fast gänzlich leerstehende ehemalige Flughafengebäude weiterhin dem Verfall preisgegeben wird. Leider werden mit dieser Randbebauung durch den geplanten sozialen Wohnungsbau, jedoch keine neuen Erträge generiert. 

So weist es auf die Misere hin, einerseits bezahlbaren Wohnungsbau zu schaffen und der Forderung besonders der angrenzenden Bewohner gerecht zu werden, dort eine ökologische Freifläche für Freizeit- und Kulturaktivitäten zu garantieren, aber auf der anderen Seite, für das unter Denkmalschutz stehende Gebäude keine gesamtheitliche Lösung zu schaffen, geschweige denn eine wirtschaftliche. Es bedarf wiedereinmal mehr an Zeit, jedoch sind damit auch steigende Kosten verbunden. Die Kosten für die Sanierung türmen sich somit Jahr für Jahr weiter auf. Ein wirtschaftliches Gesamtkonzept ist nicht erkennbar.

Eines bleibt sicher, wir müssen schneller werden, viel schneller. Fast in jeder Hinsicht. Es gilt für fast alle Verwaltungsvorgänge. Die Entscheidungsprozesse sind zu lang. Nicht immer ist nur unsere mangelhafte digitale Infrastruktur für diese bittere Tatsache ursächlich.

Der BER war nur ein Paradebeispiel. Große Institutionen und staatliche Verwaltungsapparate werden immer leistungsunfähiger. Seit langem werden in der EU gut 40 Prozent aller durch die Politik verantwortete Projekte, weder im Kosten- noch Zeitrahmen, realisiert. Sind sie dann endlich fertiggestellt haben sie bereits Museumscharakter. Ihr Architekturentwurf ist mitunter 15 Jahre alt und ihre veraltete Dinosauriertechnik entspricht kaum noch dem aktuellen technischem Standard.

Der daraus erwachsene Schaden ist eminent und seine Tragweite sehr breit gefächert. Werden Projekte nicht mehr professionell bearbeitet, dann kommt es:

  • Mitunter zu einer nahezu Dreifachung der Kosten,
  • die dadurch, zu spät erzielten Erträge führen zu einer geringeren Anfangsrendite,
  • wie auch zu eingeschränkter Wettbewerbsfähigkeit.

Was müssen wir tun?

Wir brauchen bei den Entscheidungsprozessen mehr persönliche Verlässlichkeit und haftende Verantwortung. So ist es eben auch ein wirtschaftskulturelles, gesamtgesellschaftliches Problem. Nicht die Politik allein ist schuldig, sie ist lediglich Spiegelbild gesellschaftlicher Realitäten. Der Bürger muss mehr fordern.

  • Demokratische Prozesse müssen sein. Ja, aber sie dürfen sich nicht selbst kannibalisieren.
  • Entscheidungen müssen wieder auf allen verantwortlichen Ebenen getroffen werden. Und vor allem müssen sie zeitadäquat erfolgen. Sonst sinkt bei vielen die Motivation auf den Nullpunkt. Das Delegieren nach oben muss ein Ende haben.
  • Wir können uns nicht nur wirtschaftlich dieses Versagen mehr leisten. Das Wegschauen muss ein Ende haben. Wir können uns dieser Verantwortung nicht entziehen. Ähnlich einer unterlassenen Hilfeleistung! Das Selbstbewusstsein einer Nation leidet darunter und nimmt ebenso schaden.

Sonst tragen wir alle diese Schuld mit. Es geht uns alle an. Ein Wegsehen wird nicht mehr gehen. Diese Bringschuld betrifft die gesamte Gesellschaft. Jeder von uns kennt diese Problematik. Obgleich es unserer nationalen DNA nicht einmal entspricht. Denn in Deutschland wurden immer innovative Produkte entwickelt und erfolgreich an den Start gebracht. Schnell und Effizienz war unser Markenzeichen. Verlässlichkeit gehörte dazu.

Es fehlt zunehmend am Mut und Selbstbewusstsein. Wir haben Know-how, können Produkte entwickeln. Wir müssen sie auf die „Schiene“ setzen.

Mögen rasch Konsequenzen zum Handeln erwachsen.

Zukunft der Bürotürme im Zeichen der Wende

Ich werde immer öfter gefragt, wie wir den derzeitigen Immobilienmarkt einschätzen. Sehr schnell kreist dann die Diskussion, um die allseits bekannten unmittelbaren Faktoren. Dramatische Zinserhöhung, gestiegene Baupreise mit Lieferkettenengpässen, eine allgemeine Verunsicherung am Investmentmarkt und natürlich Einflussfaktoren durch den Ukraine Krieg. Oft endet dann die Diskussion mit einem positiven Ausblick. 

Es wird sich alsbald alles wieder verbessern ist oft das Fazit, eben nur eine vorrübergehende Eintrübung des Marktes. Entspricht es der Wirklichkeit? Hinzukommt, dass viele Arbeitsplätze aufgrund von Mangel an Arbeitskräften nicht besetzt werden können. Also doch nur eine vorübergehende Eintrübung? Gilt es demnach nichts zu ändern. Ein weiter so scheint bei vielen die richtige Entscheidung zu sein.

Aber wie passt das zusammen mit der vor einem Jahr ausgerufenen Kanzler Zeitenwende? Ich glaube in der Tat befinden wir uns in einer Zeitenwende, die sich aber nicht nur auf die mangelnde Ausstattung der Bundeswehr bezieht. Diese Zeitenwende ist allumfassend und erfolgt unabhängig vom Krieg in der Ukraine. Sie wurde nur durch diesen Krieg, wie ebenso durch Corona beschleunigt. 

Es beschleicht einem der Gedanke, die heutigen mächtigen noch wirtschaftlich starken Industrienationen befinden sich wie einst das Römische Reich, im Niedergang. Die Zuwächse der Wachstumsraten werden dabei in Europa sicherlich nicht mehr in naher Zukunft steil ansteigen. Wobei die Zuwächse innerhalb Europas bereits große Unterschiede aufweisen. Die Baltischen Länder und Polen befinden sich in einem dynamischen Prozess und solange die EU weiterhin fördernd eingreift, dürfte sich dieser Trend verstetigen. 

Und im globalen Kontext liegen zweifelsfrei die neuen Märkte in Asien mit seinem großen Bevölkerungsreichtum. Allein Indonesien 274 Mio. und die Philippinen mit 116 Mio. Einwohnern. Und vor allem mit einer ungeheuren Dynamik. Es sind die Märkte der Zukunft. Hier zu investieren, sichert jedoch den etablierten Volkswirtschaften Zukunft. Dort treffen wir auf eine auf Wohlstand ausgerichtete Gesellschaft, die weniger nach Climate Change bereit ist ihr Wachstum diesem unterzuordnen, die weniger Nachfragt, ob die Entwicklung der Städte mit den spektakulären Hochhäusern die Zukunft sein wird. Die internationalen Architekturbüros genießen die ungezügelte Freiheit dort ihre Vorstellungen, ohne große einengende Vorschriften umzusetzen. 

Besonders deutlich wird es in den Vereinten Arabischen Emiraten. Wie oft hören wir von den heimkehrenden Urlaubern, wie großartig, sauber und sicher es sich dort bewegen lässt. Wobei sie dieses auch gerne daheim in ihrem Multikulti Kiez hätten. Die damit verbunden Zugeständnisse werden meistens ausgeblendet und man erfreut sich über die spektakulären Bauten eines burj al arab Hotels oder dem höchsten Gebäude der Welt dem Burj Khalifa, nicht selten verbunden mit dem Hinweis wie schlecht es dagegen daheim ist.

Denke ich an mein letztes Meeting in einem der Frankfurt Banken Hochhaustürme in der 40 Etage, mit einem beindruckenden Ausblick auf die sich tief unten ausbreitende Frankfurter City, so komme ich schon ins Grübeln. Die Stimmung aus der hiesigen Perspektive war eine gänzlich andere. Eher von Besorgnis geprägt. Man würde sagen, von der aktuellen Stimmung des Investmentmarkts bestimmt. Die Umbruchzeiten sind spürbar, die Zeitenwende ist zum Greifen nahe. 

Massiv hat es mit Corona begonnen, wobei die digitale Vernetzung unseres Berufslebens, die Voraussetzung für den sich heute wandelnden Büromarkt ist. Nicht nur am Freitag, in der Regel sind es heute im Durchschnitt 2-3 Tage in Woche, wo in diesen Türmen ein Ausbleiben der ehemals dort arbeitenden Beschäftigten sich eingespielt hat. 

Manchmal ist es schon bedrückend. Riesige Eingangshallen, kein großartiger Empfang mehr, der Turm mit zum Teil leeren Büroräumen, all dies unterstreicht diese massiven Veränderungen. Die Fachabteilungen wirken heute ausgedünnt. Das alte Büro-Office ist zu einem neuen „Office-Home“ geworden. Mit der Zeit haben sich Mitarbeiter dort zu Hause eine neue Büroeinrichtung geschaffen und in einem „at Office-home“ eine ruhige Ecke erkämpft. 

Ein wenig Wehmut beschleicht einem, wenn man diesen Niedergang erkennt. Wobei gerade diese Bürotürme besonders von dieser Veränderung betroffen sind. Hochhäuser sind eine Bautypologie die Veränderungen nicht gerade begünstigt. Bestückt mit einer alten Dinosaurier Technik, belastet mit enormen Nebenkosten für Fahrstühle, Klimaanlagen, höchsten Brandschutzaufwendungen, geringer Flexibilität für Veränderungen und nicht zuletzt kommt eine Sanierung der Fassade und der Technik einem Neubau gleich. 

Und da haben wir den Unterschied. Während in Frankfurt diese 20-30 Jahre alten Türme zu einem Thema werden, gilt diese Sichtweise nicht unbedingt für die aufstrebenden Länder. In Warschau wird ein neuer Turm nach dem anderen gebaut und in der Kern-City entsteht ein „Klein Manhattan“, mit all den bekannten Begleiterscheinungen, was bedeutet, Abschied von den alten städtebaulichen Strukturen zu nehmen. 

Nicht anders sah es in Shanghai oder Bangkok aus, und wenn wir nicht allzu weit zurückdenken, auch in Frankfurt/a.M. In den aufstrebenden Cities verkörpern diese Türme das Symbol von Fortschritt, Erfolg und Wachstum. Sie sind indirekt auch ein Symbol amerikanischer New Yorker Vorbilder. Wer kennt nicht die Türme der 30 iger Jahre; das Chrysler Building oder das Rockefeller Center, oder das legendäre World Trade Center und die schmerzlich damit verbundene Tragödie. Doch diese Türme sind und waren Ikonen. Der Großteil bleiben aus heutiger Sicht CO2 Monster und unter ESG-Gesichtspunkten mit unseren Climate Change Anforderungen nicht unbedingt die idealen Bauwerke mit Zukunft. 

So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Marktwert dieser Türme sich verändert. Hier tut sich ein ungeahnter Innovationsprozess auf. Neue Nutzungskonzepte sind erforderlich, ein neues Nutzungsmix. Neue technische Energiekonzepte, schlichtweg eine ESG-Konforme Umwandlung. Da dieses hohe Investitionen bedeutet, werden wir gravierende Abstriche bei diesem alten Dinosaurier in Kauf nehmen müssen.  

RAW-Gelände in Berlin – es braucht fast eine Dekade, um sich auf ein Entwicklungsmodel zu verständigen.

Ja, wir brauchen eine demokratische Stadtentwicklung, aber sie muss effizient und professionell sein.

Die Historie des RAW-Geländes in Berlin an der Warschauer Straße zeigt wieder einmal beeindruckend, welche Geduld, Ausdauer und nicht zuletzt finanzielle Substanz erforderlich ist, wenn Investoren dieses Wagnis eingehen, ehemalige Brachflächen in Berlin zu entwickeln. Da reichen fünf Jahre für die Entwicklung eines Masterplans und einer Baugenehmigung bei weitem nicht aus.

Insbesondere, wenn stadtkulturelle Aspekte eine Rolle spielen und die Integration des angrenzenden „Kiez“ für alle Beteiligten eine Herausforderung darstellt. Es ist schon ein großes Glück, das diese nicht selten von außen kommenden Investoren, (in diesem Fall die Kurth Gruppe) dann nicht aufgeben.

Welches Fazit lässt sich daraus ziehen:

1. Gründliche Analysen und Abstimmungen mit allen Beteiligten sind richtig und notwendig, aber es darf nicht dazu führen, dass bereits mehrfach Besprochenes in endlosen Schleifen wiederholt erneut geprüft wird. Es gilt sich zu einer Entscheidung zu bekennen.

2. Der Gesetzgeber hat einen Zeitrahmen vorgesehen. Hier muss nachgeschärft werden und angemessene Bearbeitungszeiträume sind festzulegen. Die Einhaltung muss überprüft werden. Mehrkosten dürfen nicht zu lasten der Investoren gehen.

3. Die Politik ist auffordert Abhilfe zu schaffen. Sie muss im Sinne einer prosperierenden Stadtentwicklung darauf hinzuwirken, dass dieser damit verbundene Imageschaden, sowohl bei Investoren als auch für die Stadt, sich nicht noch weiter verfestigt und die Bereitschaft sich zu engagieren letztlich versiegt.

Der in den vergangenen Jahren entstandene Imageschaden ist nicht zu unterschätzen.

Sicherlich ist nicht immer die Verwaltung der Verursacher, wie das Beispiel des Steglitzer Kreisels zeigt, das seit 8 Jahren leer steht. Auch wenn die Kompetenzen zwischen Bund und Land oft komplex sind, darf ein zentraler Bau in der Innenstadt, wie das ehemalige „Internationale Congress Zentrum Berlin“ nicht seit 2014 als sichtbares Mahnmal den Beweis mangelnder Handlungsfähigkeit für alle Messebesucher unterstreichen. 

So wie auch das Moratorium des weltweit zweitgrößten, unter Denkmalschutz stehenden Gebäudekomplexes, das ehemalige Flughafengebäude Tempelhof, seit 2008 unvorstellbare Sanierungskosten Jahr für Jahr auftürmt, ohne erkennbare Konsequenzen.

Es liegt in der Verantwortung der Landesregierung, letztlich müssen wir alle dafür die Rechnung begleichen. 

Es ist keine Frage es braucht seine Zeit und das Gebot der Stunde heißt Nachhaltigkeit aber auch erkennbare Handlungsfähigkeit.