Unser gemeinsames Haus.

Ein Geschenk

Nur der ganzheitliche Blick eröffnet die Chance mit den, im wahrsten Sinne des Wortes vor der Tür stehendenden, Herausforderungen des Klimawandels erfolgreich umzugehen. Unsere Erde, auf der wir leben ist unser gemeinsames Haus. Sie wurde uns in die Wiege gelegt und ist eher ein Geschenk als etwas, was wir erworben haben. Mehr eine Leihgabe, die nicht dazu gedacht ist sie auszuplündern. Alles, was auf diesem Globus lebt, hat sein Daseinsrecht. Wir sind eben nicht die Eigentümer. Dies sei ausdrücklich angemerkt. 

Nicht zuletzt sind wir alle auf dem Weg von Energie zu Materie entstanden. So banal es klingt, aber aus dieser Perspektive erwächst ein Maß an Demut und Achtsamkeit gegenüber den uns umgebenden lebenden Dingen, die alle mit Recht ihre Würde einfordern. Doch wir haben uns eher daran angewöhnt die Dinge zu gebrauchen, so wie es uns beliebt. Gar unseren Planeten zu verbrauchen. 

Auch wenn wir zu Recht darauf verweisen durch unsere Fähigkeiten und unsere Intelligenz vieles bewegen zu können, so brauchen wir doch einen „humanökologischen“ Umgang mit dieser uns „überlassenen“ Erde; es bedeutet eine andere Herangehensweise im Umgang mit diesem uns „geschenktem Zuhause“. Derzeit leben wir nur auf diesen einen Planeten, dieser einen Erde, die uns ermahnt, pfleglich mit ihr umzugehen. 

Achtung und Respekt

Getrieben durch unsere in den letzten 150 Jahren forcierte Vorstellung eines zügellosen wirtschaftlichen Wachstums u.a. nicht zuletzt auf Kosten unserer Erde, ist es zu den aktuellen dramatischen nicht nur ökologischen Verwerfungen gekommen. Wir haben eine darauf ausgerichtete „Kultur des Wirtschaftswachstums“ herangezüchtet und mit vielen Wachstumsformeln und Renditeberechnungen manifestiert. 

Diese Formeln müssen wir dringend heute ergänzen und mit neuen Erkenntnissen bereichern. Dazu gehören auch soziale Aspekte und Wertschätzungen gleichermaßen allen Dingen gegenüber. Wir sollten diese nicht außen vorhalten. Denn wir sind alles in Einem, – Geist und Natur. So sind wir Geist als auch Eigenständigkeit. Eingebettete in der Natur. Letztlich sind wir daraus entsprungen. Darauf beruht unsere grundlegende Erkenntnis, unserer Human- und der Sozialökologie. Es gehört untrennbar zusammen. 

Wir müssen heute anerkennen, dass wir begonnen haben, mit fortschreitendem Tempo, die biologische Vielfalt zu schädigen, gar zu zerstören. Wobei genau genommen wir nicht einmal das Recht als Eigentümer ableiten dürften. Wenn wir weiter die Natur zerstören, wird sie uns zerstören. Wir haben begonnen dies zu begreifen. 

Unsere Antwort glauben wir zu oft in der Entwicklung neuer Techniken zu finden. Zuwenig haben wir verstanden, dass es an einem grundsätzlich anderen Verständnis fehlt. Wir müssen weit mehr als nur die Symptome bekämpfen. Zu dieser Einsicht gehört die Achtung und die Würde den anderen „Dingen“ gegenüber aufzubringen. Es tief in uns zu verinnerlichen. 

Wie begeistert sind wir, wenn wir auf Reisen, ein faszinierendes neues Panorama entdecken. Wir sind davon verzaubert und erkennen die Schönheit und Einzigartigkeit der Natur und für einige Sekunden vielleicht auch darin die Schöpfung. Dann sind wir für diesen Moment dankbar. Erkennen wir aber auch das alles miteinander zusammenhängt, es eine ökologische Einheit bildet, in der wir ein entscheidendes Glied in diesem Gesamtnetz auf der Erde sind? Es ist ein Geschenk es wahrzunehmen, aber es ist auch ein Geschenk es als Überlassenschaft zu begreifen. 

An diesem Punkt müssen wir ansetzten. Hier brauchen wir einen offenen Dialog, um diese Sichtweise gemeinsam zu vertiefen. Denn der Kampf gegen die Symptome, unterstützt durch Sanktionen und höhere Kosten für eine Co2 Abgabe, greift nur allzu kurz. Da reicht unsere schmerzliche Sorge, um die zunehmende Klimakatastrophe nicht mehr aus. Wir brauchen ein grundlegendes „Change“, – eine neue „Kultur“.

Von der Untrennbarkeit

Um dem von uns verursachten Klimawandel zu begegnen, bedeutet es heute eingefahrenen Gleise zu verlassen. Nicht mehr bereit zu sein, in einer Wegwerfkultur leben zu wollen. Wir müssen unser Klima als ein gemeinsames Gut verstehen. Es ist untrennbar. Wie wahr dieser einfache selbstverständliche Sachverhalt ist, beginnen wir mehr und mehr am eigenen Leib zu spüren. 

Erkrankungen hervorgerufen durch Umweltschäden sind nicht mehr lokal begrenzt, sondern breiten sich wie ein gefährlicher Virus über den ganzen Globus aus. Wie weltumspannend und rasend schnell sich Viren verbreiten, haben wir jüngst erst schmerzlich durch die Pandemie erfahren. Es gilt ebenso für radioaktiv kontaminierte Lebensmittel. Unsere Welt ist heute in jeder Hinsicht vernetzt. Die vielfältigen Erkrankungen die durch Treibhausgase, Kohlendiaoxid, Methan, Stickoxide hervorgerufen wurden, sind nur einige Beispiele. Vergessen wir auch nicht die Waldrodungen in Südamerika oder in jüngster Zeit die zunehmenden Waldbrände, die ihren gesundheitlichen Tribut fordern. 

Auch eine dramatisch wachsende Knappheit von Trinkwasser und eine abnehmende Agrarproduktion in den heißesten Zonen der Erde, verbunden mit zurückgehender biologischer Vielfalt, fordern Opfer. Ganz zu schwiegen von einem zunehmenden Säuregehalt in den Ozeanen. Die stetig steigende Erderwärmung hat einen permanenten Anstieg des Meeresspiegels zur Folge. Wir wissen seit dieser Erkenntnis, dass davon Millionen Menschen betroffen sein werden. 

Wir wissen auch um die Folgen. Dennoch tun wir uns schwer daraus nachhaltige Konsequenzen zu ziehen. Es wird bitterste soziale, ökonomische Folgen haben. Es wird zu politischen Verwerfungen führen. Es wird eine ungeahnte Migrationswanderung einsetzen, und zwar nicht nur von Menschen, sondern auch von Tieren und Pflanzen. Durch die Ungleichheit der Lebensbedingen wird es zu einer dramatischen Verschärfung kommen und an unser Verantwortungsbewusstsein anklopfen. 

Kein sauberes Trinkwasser zu haben ist auch eine Frage der Würde, die wir unserem Nachbarn und auch uns selbst zugestehen müssen. Besonders in Afrika entwickelt es sich bald zu einer Frage des Überlebens. In den Jahreszeiten der Dürre ist dies bereits der Fall. 

Verschmutztes Wasser durch Mikroorganismen und chemische Substanzen bedeutet an vielen Krankheiten zu sterben. Wasser wird in Zukunft zu einem teureren Handelsgut. Wer nicht ausreichend Wasser hat kann auch keine Agrarwirtschaft mehr betreiben und damit nimmt die Hungersnot in diesen Regionen zu. Es verschwinden jährlich viele Pflanzen- und Tierarten, die die nachfolgende Generation dann nicht mehr kennt. Verschwinden diese „Dinge“, dann ist es mehr als nur ein Klimawandel, eine wärme Umwelt.

Es ließen sich noch viele Beispiele für unser ökologisches Desaster aufzählen. Es ist ein Sterben der „Schöpfung“, ein dahinsiechen des „Ganzen“. Um es in unserer Wirtschaftssprache zu sagen, diese abnehmende Vielfalt bedeutet ganz einfach eine Abnahme unserer Attraktivität der Erde. Schlichthin sinkt damit die Rendite.

Wir erwarten eine Verschlechterung der Lebensqualität an vielen Orten und damit in der Folge wachsende soziale Probleme. Unser Planet ist mit unter einer Milliarde Menschen gestartet und beherbergt heute knapp 8 Milliarden Menschen. Er wird uns wohl auf Dauer nicht weiter ernähren und schon gar nicht, wenn wir mit ihm wie bis dato umgehen. Doch Metall, Asphalt, Glas, Kunststoffe werden wir weiter benötigen. 

So werden sich in den nächsten Jahren im Wissen um dieses Dilemma die Unterschiede zwischen Wohnstätten in den man bequem leben kann und jenen, in denen viele ganz simpel ums Überlegen kämpfen, sich drastisch vergrößern. Für die Städte bedeutet es eine weitere abnehmende Integration der Schwächeren in unserer Gesellschaft.

Autor: DR. BRÜGGEMANN GMBH

Die Brüggemann GmbH ist seit 1996 erfolgreich als Beratungs- und Entwicklungsgesellschaft im gewerblichen Real-Estate- und im Corporate-Sektor tätig. Ihre Partner/innen verfügen über einen breiten Erfahrungsschatz.

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