RAW-Gelände in Berlin – es braucht fast eine Dekade, um sich auf ein Entwicklungsmodel zu verständigen.

Ja, wir brauchen eine demokratische Stadtentwicklung, aber sie muss effizient und professionell sein.

Die Historie des RAW-Geländes in Berlin an der Warschauer Straße zeigt wieder einmal beeindruckend, welche Geduld, Ausdauer und nicht zuletzt finanzielle Substanz erforderlich ist, wenn Investoren dieses Wagnis eingehen, ehemalige Brachflächen in Berlin zu entwickeln. Da reichen fünf Jahre für die Entwicklung eines Masterplans und einer Baugenehmigung bei weitem nicht aus.

Insbesondere, wenn stadtkulturelle Aspekte eine Rolle spielen und die Integration des angrenzenden „Kiez“ für alle Beteiligten eine Herausforderung darstellt. Es ist schon ein großes Glück, das diese nicht selten von außen kommenden Investoren, (in diesem Fall die Kurth Gruppe) dann nicht aufgeben.

Welches Fazit lässt sich daraus ziehen:

1. Gründliche Analysen und Abstimmungen mit allen Beteiligten sind richtig und notwendig, aber es darf nicht dazu führen, dass bereits mehrfach Besprochenes in endlosen Schleifen wiederholt erneut geprüft wird. Es gilt sich zu einer Entscheidung zu bekennen.

2. Der Gesetzgeber hat einen Zeitrahmen vorgesehen. Hier muss nachgeschärft werden und angemessene Bearbeitungszeiträume sind festzulegen. Die Einhaltung muss überprüft werden. Mehrkosten dürfen nicht zu lasten der Investoren gehen.

3. Die Politik ist auffordert Abhilfe zu schaffen. Sie muss im Sinne einer prosperierenden Stadtentwicklung darauf hinzuwirken, dass dieser damit verbundene Imageschaden, sowohl bei Investoren als auch für die Stadt, sich nicht noch weiter verfestigt und die Bereitschaft sich zu engagieren letztlich versiegt.

Der in den vergangenen Jahren entstandene Imageschaden ist nicht zu unterschätzen.

Sicherlich ist nicht immer die Verwaltung der Verursacher, wie das Beispiel des Steglitzer Kreisels zeigt, das seit 8 Jahren leer steht. Auch wenn die Kompetenzen zwischen Bund und Land oft komplex sind, darf ein zentraler Bau in der Innenstadt, wie das ehemalige „Internationale Congress Zentrum Berlin“ nicht seit 2014 als sichtbares Mahnmal den Beweis mangelnder Handlungsfähigkeit für alle Messebesucher unterstreichen. 

So wie auch das Moratorium des weltweit zweitgrößten, unter Denkmalschutz stehenden Gebäudekomplexes, das ehemalige Flughafengebäude Tempelhof, seit 2008 unvorstellbare Sanierungskosten Jahr für Jahr auftürmt, ohne erkennbare Konsequenzen.

Es liegt in der Verantwortung der Landesregierung, letztlich müssen wir alle dafür die Rechnung begleichen. 

Es ist keine Frage es braucht seine Zeit und das Gebot der Stunde heißt Nachhaltigkeit aber auch erkennbare Handlungsfähigkeit.

Autor: DR. BRÜGGEMANN GMBH

Die Brüggemann GmbH ist seit 1996 erfolgreich als Beratungs- und Entwicklungsgesellschaft im gewerblichen Real-Estate- und im Corporate-Sektor tätig. Ihre Partner/innen verfügen über einen breiten Erfahrungsschatz.

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