Die Welt wird unbequemer. – eine kurze Anmerkung

Die Welt ist unbequem und wird noch unbequemer. Da hat Sigmar Gabriel bei seinem Vortrag und anschließender Diskussion bei der Freitagsrunde in Berlin wohl recht. Sicherlich brauchen wir einen handlungsfähigen starken Staat, der in der Lage ist, seinen Bürgern keine heruntergekommenen Schulen, oder auf Jahre hinaus andauernde Gerichtsprozesse mehr zumutet.

Doch was wir ebenso dringend brauchen, ist die Bereitschaft aller Bürger für Werte und Freiheit dieser demokratischen Gesellschaft einzustehen und dort, wo sie gefährdet ist einzuschreiten. Hier sind alle gefordert. So wie Obama sagt, ist es denn so schwer zu sagen: Ich will keine Nazis.

Wir brauchen mehr Anstand. Ein fast vergessener Begriff. Und, wir brauchen noch etwas, was den Namen Bildung in der Gesellschaft wirklich verdient. Doch vieles haben wir hier versäumt, aber Bildung lässt sich nicht ohne weiteres nachholen. Bildung heißt dabei viel mehr als eine Digitalisierungsoffensive.

In unserer multikulturellen Gesellschaft müssen wir mit den unterschiedlichen kulturellen Verschiedenheiten lernen, eine nachhaltige Konsensfähigkeit zu praktizieren. Gesetze und der Ruf nach einem starken Staat können nicht alles regeln. Wir müssen lernen, dort wo es notwendig ist, Verantwortung zu spüren und zu übernehmen. Dort wo etwas schief läuft, gilt es einzuschreiten und es nicht den Anderen oder gar alles nur dem Staat zu überlassen. Es bedeutet Verantwortung an seinem Platz im Kleinen wie im Großen zu spüren.

Die Spielkarten der Weltordnung werden heute neu gemischt. Neue Allianzen bilden sich an kurzfristigen Interessen orientiert aus. So erleben wir neue Kooperationen und wirtschaftliche, wie auch militärische Allianzen.

Amerika wird sein Handeln entsprechend seiner Maxime der Stärke weiterverfolgen und nicht davor haltmachen, es auch militärisch durchzusetzen. Amerika wird nicht die Geduld der kleinen Schritte gehen und schon gar nicht dazu die Zeit aufbringen wollen. Der steinige Weg einer mühevollen Diplomatie ist nicht der ihre.

Doch Deutschland tut gut daran, gerade in einem fragilen Europa, diese Strategie weiterzuverfolgen, auch wenn sie nicht selten weniger populär ist. Nicht nur für Deutschland, aber gerade für Deutschland, bleibt Frieden das höchste Gut. Wohl aber vor dem Hintergrund einer militärischen angemessenen Stärke, denn nicht alle Konflikte werden ohne diese Option zu lösen sein.

Wir müssen die Realitäten erkennen, dass heute Solidarität kurzlebigen nationalen Interessen untergeordnet wird.

 

Autor: DR. BRÜGGEMANN GMBH

Die Brüggemann GmbH ist seit 1996 erfolgreich als Beratungs- und Entwicklungsgesellschaft im gewerblichen Real-Estate- und im Corporate-Sektor tätig. Ihre Partner/innen verfügen über einen breiten Erfahrungsschatz.

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