DIE ZUKUNFT ANNEHMEN | DIE WENDE ZUM BESSEREN 2021 Worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten sollten

Die Coronakrise ist omnipräsent. Wann glauben Sie, werden wir diese überwunden haben?

Überwunden ist ein großes Wort. Ich wünschte die Frage beantworten – vielleicht nur so viel: Ich denke, wir sind trotz Impfstoff mittendrin beim Durchkämpfen.

Kürzlich habe ich von einem international anerkannten Impfstoffexperten dazu nicht gerade beruhigendes gehört. Denn, dass mit dem alles Heil versprechenden Impfstoff ist wahrlich alles andere als vielversprechend. Es gibt nun zwar bereits einige Impfstoffe, aber damit gibt es bei weitem noch keine dauerhafte Immunität und in Kürze schon gar nicht für Alle, also ich meine wirklich weltweit. 

Die Sehnsucht nach einer dauerhaften weltweiten Immunität bleibt vorerst eine Art schöner Wach-Traum. Denn durch eine Impfung lässt sich der Virus zwar eindämmen, aber nicht einfach wieder loswerden. 

Wo lauert er noch? 

Auch von einer Mutation ist schon die Rede. Wenn das so ist, bedeutet es ein weiteres Umdenken. Also in wenigen Monaten zu hoffen, es wäre bald überstanden ist zwar verständlich, aber irgendwie fraglich.

Ich glaube man kann sich dem Corona Thema am besten dadurch nähern, indem wir davon ausgehen Corona wird noch für eine ganze Weile unser ungebetener Gast bleiben. Mit dieser, zwar unschönen Perspektive, lassen sich jedoch bevorstehende Veränderungen viel konsequenter vorausahnen und analysieren. 

Und wenn es dann hoffentlich nicht so heftig kommt, ist es weniger schlimm, aber es lässt sich dadurch viel konsequenter verfolgen. So gilt auch hier der gute alte Grundsatz die Dinge lieber bis zum Ende zu durchdenken. 

Sind die Auswirkungen von Corona vergleichbar mit der Finanzkrise in 2008/09?

Ich glaube nicht. Denn prinzipiell ist jede Krise anders. Ich bin kein Prophet, aber ich denke Corona ist ein anderer Warnschuss. Vielleicht ein Wendepunkt. Die Erholung der Weltwirtschaft dürfte länger dauern als im Zeitraum nach der globalen Finanzkrise 2008.

Unsere rasante Entwicklung der letzten Jahre schneller, weiter, größer, luxuriöser hat vielleicht durch Corona ein jähes Ende gefunden. Ein positiver Nebeneffekt ist die deutliche Reduzierung unseres Ressourcenverbrauchs. Denn der weltweite unsägliche Ressourcenabbau und die steigenden Co2-Werte stoßen mittlerweile an die Grenze. Seit dem 22. August 2020 verbrauchen wir rechnerisch mehr Ressourcen der Erde, das heißt wir erzeugen mehr Schadstoffe als unsere Erde wieder regenerieren kann. 

Wie heißt es doch so schön bei Sven Plöger, dem Wettermann von der ARD: „Zieht Euch warm an, es wird heiß.“  So kommt vieles zusammen, Pandemie, Climate Change/Co2, aber auch instabile politische Zeiten. Wahrlich eine Zeitenwende in mehrfacher Hinsicht. 

So ist es schon richtig, wenn es heißt die Corona Krise ist mit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008/09 nicht zu vergleichen, sie ist eine sogenannte Tiefenkrise. Ich glaube die Finanzkrise war gegenüber Corona ein Spaziergang, auch wenn es für mache sehr steinig war und für einige sogar nicht zu bewältigen. 

Corona hat eine ganzandere Tiefendimension und es kommen parallel, wie erwähnt, weitere Verwerfungen hinzu, die für sich allein schon eine große Herausforderung wären. Ich denke dabei an den jetzt begonnen Brexit 2021 und die weiterhin fragile Situation der EU, dem hoffentlich bald zurückliegenden schwierigen Verhältnis der noch amtierenden US-Administration mit ihren Nato-Partnern, dem steten Abbau von Rechtsstaatlichkeit in einigen Ländern der EU, immerfort aufkeimenden Antisemitismus und nationalistischen Bestrebungen, einen bei weitem nicht geregelten Nahostkrieg in Syrien und Umland, unter Einbeziehen hegemonialer Großmachtavancen Ankaras für ein erneutes osmanisches Reich und nicht zuletzt eine Volksrepublik China, die mittlerweile ihre außenpolitische Doktrin verändert und dieses alles noch vor dem Hintergrund (möglicherweise eingeschränkt durch jüngste gesundheitliche Vermutungen) einer scheinbar endlosen Amtszeit des Präsidenten Putin, der mit Belarus eine gigantische Aufgabe im EU-Dialog zu bewältigen hat. – Also das Umfeld ist ein ganz anderes geworden als vor 12 Jahren. 

Das sich Corona durch nichts beeindrucken lässt, haben besonders die „lauten Kräfte“, angefangen vom brasilianischen Präsidenten, über den Russischen, wie ebenso die politischen Lenker der USA und Großbritanniens, zum Leidwesen ihrer Bürger verspüren müssen. Also unsere Corona Zeit trifft auf einen ganzanderen Hintergrund, wie wir ihn in der Finanzkrise vor 12 Jahren vorgefunden haben.

Diese weltweite Pandemie hat völlig unerwartet mit einem brutalen Hammerschlag begonnen und dann schleichend unser kulturelles Zusammenleben verändert. Vielleicht ist diese Krise auch unsere Chance, vieles neu zu justieren, also eine Werteverschiebung zu einem umweltbewussteren, ressourcenorientierten Handeln. 

Mag sein, vielleicht ist es nur ein Wunsch, aber sicher ist, so wie wir bisher gelebt haben, kann und wird es nicht weitergehen. Vieles wird anders. Vieles ungewohnt. Vieles aber auch besser. So wie es in den letzten Monaten zwar viele Verlierer gab, aber auch einige Gewinner. Gewiss ist aber, dass einiges zu einer grundlegenden Erneuerung von Wirtschaft und Gesellschaft führt – und das Rad dreht sich schon.

Was glauben Sie, können wir auf die Solidarität der Menschen zählen und warum trifft es eigentlich die Länder im Süden so viel stärker? 

Corona verschont keine Gesellschaftsschicht, auch wenn es unterschiedliche Intensitäten gibt. Jeder von uns geht mit dieser Bedrohung anders um. Im vergangenen Jahr wurde noch in eine Corona-Doku ein junger Mann gefragt, warum er keine Maske in der Bahn trägt. Ob es nicht unsolidarisch sei. „Nee, ich habe dazu einfach keine Lust“ kam als Antwort und weiter, „Ja ich habe mich schon mit Corona beschäftigt, aber es ist einfach zu lästig die Maske zu tragen“. Heute scheint sich da wohl schon etwas geändert zu haben, abgesehen von den absolut unverbesserlichen.

Ist es nicht ein ungeschminktes Aufdecken unserer gesellschaftlichen Realitäten. Wir haben alle unsere eigenen Vorstellungen, wie wir die Pandemie am besten besiegen. Aber eins ist sicher, ohne Solidarität wird es nicht gehen. 

Es ließen viele ähnliche Begebenheiten schildern. Jeder von uns könnte einen Beitrag aus seiner täglichen Beobachtung beisteuern. Ich möchte nur aufzeigen, Corona deckt sichtbar die Lern- wie auch die Solidaritätsbereitschaft in unserer Gesellschaft auf. Und das erschreckende daran ist, dass sich diese Versäumnisse nicht schnell in wenigen Monaten nachholen lassen. Ein einfach dazulernen ist eben nicht ohne weiteres möglich. Es braucht Zeit, letztlich ist es auch ein Ausdruck unseres kulturellen Verständnisses eines Miteinander. 

Die südlichen Länder in Europa sind besonders betroffen, denn ihre kulturellen Verhaltensweisen sind sehr schwer mit Corona zu vereinen. Wie lieben wir doch das quirlige, gestikulierende Leben in Italien, wo nicht nur lautstark ununterbrochen debattiert wird und mit ganzem Körpereinsatz die Argumente im wahrsten Sinne des Wortes hin und herfliegen und damit leider auch die Aerosole. In den südlichen Ländern ist man schlichtweg kulturell anders geprägt und vielleicht für eine Corona Abwehr benachteiligt und bräuchte eigentlich einen extra Bonus. Sie haben es besonders schwer ihre kulturellen Gepflogenheiten nach Umarmung und Nähe diesem ungebetenen Virus unterzuordnen. 

Corona und Kultur wird es einen Wandel aus Ihrer Sicht geben?

Der Virus wird unsere Verhaltensweisen, unsere Meme verändern. Händeschütteln so haben wir bereits alle gelernt, zeugt vom Gestrigen. Gekonnt heißt es heute eine galante freundliche Geste seinem Gegenüber zu zeigen. Trotz Maske sollten die Augen Sympathie ausstrahlen. Abstand gehört zum nonverbalen Code im Gespräch. Und wenn man unbedingt husten muss, heißt es sich umzudrehen und wenn nötig, ein bis zwei Schritte zur Seite zu treten. Vielleicht gibt es im Knigge Handbuch, um stilsicher durch die Welt zu kommen, bald eine Neuauflage mit Corona-Ergänzungen. 

Eigentlich ist es fast ein déjà vue. Heinrich Heine, der vermutlich an der Cholera in Paris gestorben ist, schrieb eindrucksvoll. Er ist fasziniert davon, wie fröhlich sich die Menschen in den Frühlingstagen 1832 auf den Pariser Boulevards tummelten und sogar, wie heute, die Furcht vor der Krankheit „verspotteten“. Man glaubte, wie man meinte aus London gehört zu haben, dass Cholera nur verhältnismäßig wenige, dahingerafft habe. 

Heine weint zum Schluss über die „Unglückliche“, sonst so lebendige Stadt Paris, die für ihn die „Stadt der Freiheit“ war. Epidemie und falsch verstandene Freiheit vertragen sich eben nicht, – damals wie heute. Er schreibt weiter: „Mehrere Abende sah man auf den Boulevards wenige Menschen und diese eilten schnell aneinander vorüber, die Hand oder ein Tuch vor dem Munde.“ Und er beobachtet, wie es die Menschen in ihren Verhaltensweisen untereinander verändert; das Schlechte hervorbringt. 

Möge es heute das Gegenteil sein, so wie wir es im Sommer in Italien mit den Solidaritätsbekundungen vieler Bürger auf den Balkonen gesehen haben. Aber sicher ist, Corona verändert vieles im Verhalten der Menschen und ihren Einstellungen. Werte und Ziele werden im Nachhinein vielleicht neu justiert sein. 

Also werden wir neu denken müssen?

Ich würde sagen Corona hat längst schon begonnen unser Leben auf fast allen Ebenen zu verändern. Corona dockt im wahrsten Sinn an unsere Institutionen an und wirkt auf alle gesellschaftlichen Strukturen ein. 

Auch Wohnen und Arbeiten müssen der neuen Realität angepasst werden – die Politik kommt da nicht immer schnell genug mit. Es ist eine mehrdimensionale Krise und gerade darin liegt auch ihre ungeheure Kraft, also ganzheitlich, mental, sozial und eben auch zuforderst ökonomisch zu wirken. 

Corona hinterlässt Spuren. Sie verändert unser Denken und Handeln und schafft ein neues Narrativ, so wie es zuvor jede Epidemie/Pandemie getan hat. Auch die Pest hat zu einem Umdenken im Mittelalter geführt. Nach der Pest war allen klar (erst 1894 erkannte man die Ursache der Pest), dass man sie nur durch Sauberkeit vermeiden würde. Die Folge war der Bau von Kanalisationen und eine neue entstehende „Abfallwirtschaft“. 

Es ist nicht neu, dass die Geschichte schon von jeher als beste Lehrmeisterin des Lebens gilt. Vielleicht ist Corona wieder ein so historischer Moment, an dem die Geschichte ihre Richtung ändert, und damit eine neue Realität entsteht. Das vor Kurzem noch gültige Wissen ist heute bereits zu einem alten Wissen degradiert. 

Neues Wissen soll nun neue Chancen eröffnen. Und somit entwickeln sich auch neue Kulturtechniken nicht nur indem man jetzt Videokonferenzen absolviert. Es beschleicht mich immer wieder der Gedanke, vielleicht war unsere Gesellschaft zu schnell und zu oberflächlich geworden und wir brauchten ein „reset“. 

Bereits heute sehen wir die Dinge vielfach anders. Mir sagte kürzlich ein Geschäftsführer einer internationalen Company, „Eines weiß ich, ich werde nie mehr bereit sein, für ein kurzes Treffen, um die halbe Welt zu fliegen.“ Doch wie die Zukunft aussehen wird, werden wir nie erfahren, denn es ist das Wesen der Zukunft, sie wird immer ein Mirakel bleiben, trotz aller Prognosen. Und man möchte hinzufügen, gut dass es so ist. 

Nun jede Krise birgt Chancen, aber auch nur dann, wenn wir aus ihr lernen den Wandel zu akzeptieren und ihn aktiv aufzunehmen, ihn weiter gestalten. Also Wachsamkeit ist das oberste Gebot, um die Krise optimal zu beherrschen. Was gibt es noch Spannenderes als zu erkennen, dass sich uns eine andere Zukunft eröffnet, die wir gestalten können und müssen. Und damit näheren wir uns unserer Aufgabe, jeweils in der Verantwortung, dort wo wir uns befinden. Wir müssen uns fragen, was wird bleiben, was wird neu sein, was müssen wir anders gestalten, aber auch was wird es nicht mehr in alter Form geben. 

Was bedeutet das neue Kapitel für Stadtentwicklung in Berlin?

Wenn ich heute durch die Berliner Innenstadt laufe habe ich schon fast das Gefühl Berlin hat sein Geschäftsmodell verloren. Es ist erschreckend. Aber nicht nur Berlin, auch Paris und London haben ebenso mächtig unter den Corona Auswirkungen zu kämpfen. Gerade sind die Hauptstädte mit ihrem höchstem Attraktivitätspotential davon heute besonders stark betroffen. Sie waren einst Hotspot im Tourismus. 

2019 gab es in Berlin, 34 Millionen Übernachtungen, in Paris sogar 38 Mio. Die drastische Reduzierung von Geschäftsreisen, besonders dem Wegfall der Messen, der diversen Veranstaltungen und nicht zuletzt auch Gastronomie und Kultur treffen die Hauptstädte, wie an keinen anderen Ort, so einschneidend. 

Arm aber sexy, so hieß es damals. Man möchte heute fast sagen arm und unsexy. Der plötzliche Ausfall an Steuereinnahmen ist nicht zu kompensieren, ganz abgesehen vom Verlust vieler Arbeitsplätze, gerade auch der Kurzzeitarbeitsplätze, kommende Insolvenzen in diesem Jahr 2021 und drastischer neuer sozialer Herausforderungen. 

Als ob es nun nicht bereits genug wäre, kommt der schon vor Corona begonnene Wandel im Einzelhandel hinzu. Einkaufszentren und Kaufhäuser gehören scheinbar einer verloren Epoche an. Auch die Büroflächennachfrage dürfte nach Umfragen in den Cities um 20% sinken. Wer nur noch einen Tag in der Woche ins Büro fährt, kann jetzt auch weiter außerhalb der Stadt im Grünen wohnen. Corona hat so manches auf den Kopf gestellt. 

Mittlerweile hat sich seit Beginn der Pandemie vieles neu arrangiert. Auch die Straßen haben sich wieder Individualverkehr gefüllt und Staus sind an der Tagesordnung, da Bahnen und Busse nicht mehr belegt sind. 

Welche Chancen wird Berlin noch haben? 

Keinesfalls darf in Panik verfallen werden, damit die negativen Folgen der Krise nicht ausufern. So bringen und brachten zum Beispiel Start Up Unternehmen die Chance für ein neues Wachstum. Sie sind erfreulicherweise häufig der New Economy zugewandt. Sie werden bald mehr denn je einen entscheidenden Beitrag in Berlin leisten. Sie bringen ein Neues Mix und damit Flexibilität und letztlich eine neue Stabilität. Ihre Innovationskraft ist gefordert, um nicht zuletzt auch junge Menschen in dieser Krisenzeit am Standort zu halten. 

Wie wird sich die Infrastruktur entwickeln? 

Vielleicht wird sie durch Corona sogar einen neuen, ganz anderen Schub bekommen. Wie erwähnt dürfte sich das Straßenbild komplett weiter verändern. Die ehemals überfüllten Vorortzüge sind heute nur noch spärlich besetzt, während sich der Pendelverkehr durch die überfüllten Straßen quält und in den Innenstädten Stopp an Go angesagt ist. Wer nicht muss, fährt heute nicht mehr Bahn. Das Defizit der Bahn AG spiegelt es anschaulich wider. Parkraum ist wieder äußerst knapp geworden. 

Aber das ist nur die erste Stufe der Veränderung. Wir werden bald weniger Verkehr in den Kern-Cities haben. Eine völlig neue Infrastruktur ohne Verbrennungsmotoren und Car Sharing wird vieles verändern. 

Neue Wohnformen. Neue Terrassenhäuser, mehr Grün und integrierte Homeoffice Arbeitsplätze wird das zukünftige Bild prägen.

Flagship Stores zur Produktpräsentation und Anlieferung über „Underground Kanäle“ zur Belieferung. Neue Corona sichere Veranstaltungsräume. Besondere 3D-Videopäsentationen und Hologramme im öffentlichen Raum. 

Wohin wird diese Reise gehen, was meinen Sie damit, ist es nur Utopie oder wird es bald Realität sein?

Es führt kein Weg daran vorbei Realitäten wahrzunehmen. Die Deutsche Wirtschaft ist zwar wieder mit dem dritten Quartal 2020 um 8,2 Prozent gewachsen. Das Vorkrisenniveau hat sie jedoch bis heute noch nicht wieder erreicht. Viele wirtschaftliche Prozesse haben sich auf die neuen Herausforderungen eingestellt oder befinden sich in einer tiefgreifenden Umstrukturierung. 

Die von der Pandemie besonders betroffenen Bereiche haben eine noch fast unlösbare Herausforderung vor sich. Es führt kein Weg mehr daran vorbei diesen Realitäten ins Auge zu sehen. 

Besonders die vom anhaltenden Lockdown betroffenen Assetklassen wie Hotel, Gastronomie, Sport- und Kulturstätten und indirekt die Einkaufszentren, geraten weiter immer stärker unter Druck. 

Der erhoffte Impfstoff steht zwar jetzt seit Jahresbeginn zur Verfügung und wird eingesetzt trotzdem wird sich die Corona-Pandemie in naher Zukunft damit nicht einfach auflösen. Vielmehr müssen wir mit den veränderten Realitäten lernen umzugehen, um nicht neue Krisen herbei zu locken. 

Bald dürften jedoch kaum noch liquide Rücklagen zur Verfügung stehen. 

Daher ist es notwendig jetzt, alternative Nutzungen für diese besonders stark betroffenen Assetklassen zu überprüfen und in einer konzertierten Aktion von Kreditgebern, Stadt, Mie-tern, Planern Re-Lunch-Prozesse einzuleiten. Denn gemeinsam geht vieles besser. Jetzt heißt es mehr denn je gemeinsame ressortübergreifende Initiativen zu ergreifen. 

Dabei gilt je früher umso besser und sich weder von einer kollektiven Panikmacherei noch einer kollektiven angstgetrieben Vernunft blockieren zu lassen. Besser ist es doch, aus den bisherigen Wirtschafts- und Gesellschaftskrisen zu lernen und sich an das Sprichwort zu halten „Erfahrung macht klug“. Eine schwerwiegende Krise muss nicht zwangsläufig in einer Katastrophe enden. Die Corona-Krise zwingt uns Konsequenzen zu ziehen. Dieses ist aber zugleich die Chance – auch kooperativ für Politik und Wirtschaft – unsere Gesellschaft neu zu gestalten und zukunftsfest zu machen. Neue Mechanismen sind gefragt.